Destiny’s Child – Destiny’s Child World Tour DVD

Pressekonferenzen haben mitunter einen hohen Unterhaltungswert. Zum Beispiel, wenn Popstars sich als Knallköpfe outen. Michelle Williams jedenfalls bewies kurz vor dem Auftritt von Destiny’s Child im Sommer 2002 in der Münchner Olympiahalle profunde Kenntnisse der deutschen Küche, als sie die versammelte Journaille mit ihrer Behauptung „A schnitze! is a hotdog“ irritierte. Rund 28 Millionen Platten hat das Rn’B-Trio aus Houston, Texas, seit seiner Gründung im Jahr 1990 verkauft, nachzulesen in der Bio-Section von World tour, einer DVD, die hierzulande just zu einem Zeitpunkt erscheint, da die drei Soloalben der Mädels nun auch bei uns 2u haben sind. Die hätten ihre Show aber vielleicht besser doch nicht filmen lassen sollen, denn aus der Nähe betrachtet entlarvt sich der Uve-Event als quietschbunte Plastik-Revue, bei der die sichtlich um Akkuratesse bemühten Hauptdarstellerinnen oft mit jener übertriebenen Grandezza über die Bühne des Rotterdamer Ahoi staksen, wie sie gemeinhin nur den Assistentinnen von Zirkusartisten zu eigen ist. Und deren Job-nette Parallele!-ist es ja bekanntlich nicht selten, vom Wesentlichen abzulenken. So sitzt denn auch die Choreographie beinahe perfekt, ebenso wie die Hot Pants der Ladies. Es gibt Pyro-Effekte, Luftballons, Konfettiregen, acht Tänzer, eine aus Könnern rekrutierte Band, von „Bug A Boo“ über „Bootylicious“ bis hin zu „Say My Name“ alles, was gut und teuer ist – und jede Menge Leerlauf. Dazu noch Clips von Kelly Rowland, Michelle Williams und Beyonces kleiner Schwester Solange, die ja angeblich demnächst das vierte Destiny’s Child sein wird. Eine Kaugummi-Pop-Konserve, die schon beim ersten Check ziemlich schal schmeckt.