Diverse Interpreten – The Strawberry Statement

„The Strawberry Slaternent“ ist einer der wenigen wirklich guten Streifen, die uns die Filmindustrie in letzter Zeit präsentiert hat In den deutschen Kinos lief dieser Film unter dem Titel „Blutige Erdbeeren“. Diese Irwin Winkler-Roberi Chartoff-Produktion ist als eine Kritik an den amerikanischen Machtverhältnissen zu verstehen. Es geht um eine Gruppe von Studenten, die an ihrer Universität eine Revolution inszenieren, jedoch bei der Ausführung damit im Zusammenhang stehender Veranstaltungen durch die Polizei gewalttätig gehindert werden. Nur zu glaubhaft spiegelt der Film die radikalen Massnahmen wider, mit denen man im „freien Amerika“ gegen Andersdenkende zu Wege zieht. Ein Film, der zum Nachdenken anregt, ohne eine Lösung zu präsentieren.

Die unglaubliche Aussagekraft dieses Streifens geht auf der gleichnamigen Doppel-LP mit der Original-Filmmusik leider völlig verloren. Für Kinogänger ist es jedoch eine nette Erinnerungsplatte und auch Fans von guter Musik kommen hier voll auf ihre Kosten. Allein die Namen der diversen Interpreten, die sich auf diesem Album ein Stelldichein geben, bürgen dafür.

Auf der ersten Seite geht es schon los mit „The Circle Game“, einer Komposition von Joni Mitchell, hier jedoch gesungen von Buffy Sainte-Marie. Der überzeugende Vortrag und die ausdrucksstarke Stimme drängen einem die Frage auf, warum diese junge Sängerin eigentlich immer noch nur so wenigen bekannt ist.

Weiter geht es mit „Our House“ von Crosby, Stills, Nash and Young. Dieser Titel, übrigens auch auf Single erschienen, war vor einiger Zeit ein kassenkräftiger Hit und liegt deshalb wahrscheinlich noch jedem gut im Ohr. Das gleiche gilt für „Something In The Air“ von Thunderclap Newman, vor etwa zwei Jahren eine Nummer Eins in den englischen Charts.

Einer der Höhepunkte des Albums ist zweifellos „Down By The River“, eine Solonummer von Neil Young, die sich besonders durch hervorragende Vocals und Gitarrensolis auszeichnet.

„Give Peace A Chance“, einst bekannt geworden durch die Plastic Ono Band, hier jedoch interpretiert von den Studenten im Film selbst, bildet einen würdigen Abschluss. Diese letzte Nummer ist für mich insofern auch die beste der ganzen Platte, weil sie als einzige wirklich die Atmosphäre des Films wideraibt.

Es wird vermutlich Leute geben, die sich von diesem Album mehr versprochen haben, als es letztendlich hält Freunden von anspruchsvoller Musik möchte ich den Kauf der Platte eher empfehlen, als denjenigen, die eine Nachempfindung des Films „Blutige Erdbeeren“ erwartet haben.

Weitere Nummern: Long Time Gone, Helpless (Crosby, Stills, Nash & Young) The Loner (Neil Young), Market Basket, Pocket Band, Concerto in D Minor, Cyclatron, Coit Tower (MGM Studio Orchestra), Fishin‘ Blues (Red Mountain Jug Band), Also Sprach Zarathustra (Berlin Philharmonie Orchestra).