Das erste Gebot besagt, „Offensive ist besser als Defensive“. Es steht geschrieben im ersten Buche der „Heiligen Kirche von Pharma“. Besitzer der letztjährigen Kollektion des Berliner Pharma-Labels werden mit einem breiten Grinsen das CD-Booklet studiert haben: Was bitte wollen uns diese Leute mit diesen zehn Geboten erzählen? Elektro-Labels sind eben selten lustig. Und die Menschen leben selten in Einklang mit den Geboten. Bei Pharma ist das anders. Fast alle der auf Label-Sampler Nummer 3 vertretenen Künstler und Projekte lösen stürmend und drängend den Offensiv-Anspruch ein. Das Spektrum der 13 Tracks reicht von Techno-Updates über Old-Schooliges und Robo-Disco bis zu einem Big-Beat-Brummer wie “ Smoke Mad Rocks“ von Thee Joker – ein brandneuer Act aus New York. G104 zerlegen den alten Carl-Douglas-Heuler „Kung Fu Fighting“ in seine Einzelteile, geben ein paar baustellenreife Beats darüber, und siehe da, das Lied bekommt Leben auf dem Dancefloor. Die Label-Stars Jammin‘ Unit (eine Hälfte von Air Liquide), Zulutronic, Kerosene und DMX Krew setzen mit attraktiven elektronischen Groovepartien auch hier wieder die Maßstäbe. Drei bislang unveröffentlichte Tracks von Kerosene, Mae Bad Boy und Cattle Mutilation Professionals runden das chemisch verfremdete Party-Produkt ab.