Duffy

Endlessly

Universal VÖ: 26. November 2010

Die Waliserin meint es ernst, sucht Nähe zum klassischen Soul-Pop und geht in die Tiefe.

Sie hat jetzt einen Antwortsong im Programm, der „My Boy“ heißt und sich nach dem weiblichen Pendant der Temptations anhört. Man hat ihr ja schon immer gesteigertes Interesse an den Supremes nachgesagt, aber hier wird es besonders deutlich. Fast schon verzweifelt sucht sie Nähe zur legendären Girl-Group und überdreht dabei wie die meisten weißen Sängerinnen, die zeigen wollen, dass sie Soul haben.Manchmal quakt Duffy wie ein Quietscheentchen, das macht einiges kaputt, was sich der plötzlich wieder aufgetauchte Albert Hammond Sr. als Spiritus rector für den Zweitling der Britin ausgedacht hat. Er hat die junge Kollegin mit Helden seiner Jugend vertraut gemacht, den Hinweisen auf den Sound von The Four Seasons, Peggy Lee und Ritchie Valens nach zu urteilen. Dank dieser Einflüsse kommt zum Beispiel der Herzschmerz in „Too Hurt To Dance“ sehr deep herüber. Sich mit der Rhythmusgruppe von The Roots einzulassen, ist nie eine falsche Entscheidung, wie man an „Well, Well, Well“ hört. Der Disco-Touch in „Keeping My Baby“ steht der Dame ebenfalls, zumal ihre Stimme hier von Orchestermusik im Hintergrund abgestützt wird. Schon keine schlechte Sache, die neue Duffy. Aber die neue Amy Winehouse hätte man dann doch noch lieber.