Dusty Springfield :: Goin‘ Back: The Definitive Dusty Springfield

Universal

Optimaler Karriererückblick der White Queen Of Soul Musik, Bildern und Worten

Mit melodramatisch orchestrierten Pop-Oden wie „I Close My Eyes And Count To Ten“, „You Don’t Have To Say You Love Me“ und „I Just Don’t Know What To Do With Myself“, deren Titel ebenso lang waren wie ihre zeitweilig sorgsam auftoupierte Bienenstockfrisur hoch, sorgte Dusty Springfield in der hektischen Ära des Swinging London der Mittsechziger für ein wenig Entschleunigung. Die britische Torch-Song-Ikone wechselte 1969 mit dem LP-Meilenstein Dusty In Memphis ins Soul-Genre. Das Album enthielt unter anderem den Evergreen „Son-Of-A-Preacher-Man“, produziert vom Team um Aretha Franklin. Jüngeren Generationen blieb die schon seit 1963 etablierte Interpretin vor allem wegen ihres von den Pet Shop Boys initiierten Comebacks mit Hymnen wie „What Have I Done To Deserve This?“ und „Nothing Has Been Proved“ in Erinnerung. Doch die Blondine mit stets üppigem Make-up, die Adele, Duffy, Amy Winehouse und Joss Stone so offensichtlich als Rollenmodell diente, hatte noch weitaus mehr zu bieten, wie das 4-CD- plus 3-DVD-Box-Set Goin‘ Back: The Definitive Dusty Springfield in geradezu schwelgerischer Opulenz unterstreicht. 92 Titel, davon 22 unveröffentlicht, sowie weitere zehn nur in den USA auf CD erschienene Tracks lassen, in die Sparten „The Hits“, „Rarities“, „At The BBC“ und „Stage & Screen“ unterteilt, Fan-Träume wahr werden. Gleiches gilt für die 98 TV- und Video-Clip-Archivraritäten, von denen 32 erst kürzlich ausgegraben wurden. Der Karriererückblick beginnt 1961, als Dusty noch Mitglied des Trios The Springfields war, geht über ihren Aufstieg zur „White Queen Of Soul“ mit eigener TV-Show bei der BBC bis hin zu den späten Comebacks in den 80er- und 90er-Jahren. Gleich zwei beigelegte Bücher in der pinkfarbenen Box spüren der Person Mary Isabel Catherine Bernadette O’Brien, wie Springfields bürgerlicher Name lautete, hinter der Legende nach: „The Complete Dusty Springfield“, eine von Paul Howes erarbeitete Biografie wird ergänzt von einem weiteren Hardcover-Buch mit raren Fotos und den Erinnerungen berühmter Weggefährten wie Tom Jones, Carole King, Annie Lennox, Burt Bacharach, Neil Tennant und Smokey Robinson.