Eine Leiche zum Dessert

Ein Kriminalfestival mit Wortwitz und Situationskomik, getragen von einer Schauspielerelite, deren Zusammenstellung schon ein besonderer Gag ist. Es geschieht allerlei Schauerliches, das aber vom Humor und Witz des Streifens überdeckt wird. Die Story von „Eine Leiche zum Dessert“ (Originaltitel: „Murder By Death“) von Neil Simon ist eine wohlgeglückte Mischung aus Spannung und Komik. Manchmal allerdings gerät der Film an den Rand der Klamotte, wenn nämlich die Figuren allzusehr an altbekannte Personen erinnern. Peter Falk, jedem Fernsehzuschauer als „Columbo“ bekannt, spielt Sam Diamond. Damit die Ähnlichkeit mit seiner Serienrolle aber auch wirklich niemandem entgeht, trägt er in einer Szene den „Columbo-Regenmantel“; ansonsten verkörpert er eher Dashiel Hammers Spade. Aus Belgien trifft Milo Perrier ein, gespielt von James Coco, der auch den weltbekannten Agatha Chrstie-Klassiker Hercule Poirot spielte. Ebendrum ist er auch Belgier, worauf er einmal nachdrücklich besteht – Christie-Fans kenne die Szene – trägt einen wohlbekannte Schnurrbart und ißt recht gern. Peter Seilers verkörpert Sidney Wang, einen chinesischen Detektiv, der mit Adoptivsohn – unverkennbar, hier hat Wung Long Pate gestanden. Es taucht auch noch eine Miss Marbles auf, die, gespielt von Elsa Lanchester, nicht namentlich nur an die nette, alte Dame Miss Marple erinnert, die auch aus der Christie-Feder stammt. Dann gibt es noch Dick Charleston, einen langen „dünnen Mann“ (David Niven), der mit leicht verrückter Ehefrau und Lieblingshund erschient. Der Inhalt: Der reiche Exzentriker Lionel Twain (Truman Capote in seinem Filmdebut) lädt die fünf berühmtesten Detektive der Welt zu einem „Dinner mit Mord“ ein. Neugierig auf die seltsame Einladung, reisen die Geladenen mit Anhang vollzählig an. Der Gastgeber, assistiert von einer taubstummen und faulen Köchin und einem zwielichtigen, blinden Butler (Alec Guiness), taucht urplötzlich auf, um zu erklären, daß exakt um Mitternacht jemand mit 12 Messerstichen ermordet werde. Sowohl Täter als auch Opfer seien unter den Anwesenden zu finden. Derjenige, der die Tat verhindert oder sie anschließend aufklärt, wird mit einer Million Dollar belohnt und darf sich fortan „bester Detektiv der Welt“ nennen! Daraufhin zieht sich der Gastgeber zurück, auf ebenso seltsame Art und Weise, wie er erschienen ist. Verständlich, daß die erlauchte Gesellschaft ein wenig verblüfft zurückbleibt.