Enter Shikari

The Mindsweep

PIAS/Rough Trade

Vier Briten sorgen mit Orchester-Trance-Metal-Core für Verwirrung.

Bringt eine Band zwei Genres zusammen, die völlig unvereinbar zu sein scheinen, geht meist ein Raunen durch die subkulturelle Menge. So geschehen 2007, als Enter Shikari mit ihrem Debüt TAKE TO THE SKIES Post-Hardcore und Trance ineinander fließen ließen. Eine gewöhnungsbedürftige Mischung, die an mancher Stelle funktionierte, an anderer wiederum alle Nackenhaare zum Aufstellen brachte. Auch auf ihrem vierten Studioalbum THE MINDSWEEP führen die Briten bislang getrennt voneinander existierende Welten zueinander: Diesmal schreit Sänger Roughton Reynolds gegen ein Kompositum klassisch orchestraler Klänge an – was nicht weniger irritierend wirkt. Die Trance-Melodien sind zwar in den Hintergrund getreten, trotzdem wirken einzelne Tracks schlicht überladen. Ob dieses Zuviel-Gefühl von den klassischen Instrumenten oder von den innovationslosen Gitarrenriffs herrührt, ist schwer zu sagen. Die wichtigste Frage drängt sich dann, nachdem man „The Last Garrison“, die erste Single des Albums, gehört hat, auf: Wieso klingt der Rest der Platte nicht ein bisschen mehr wie diese überraschend poppige Ausnahme?