Explosions In The Sky

The Wilderness

Bella Union/[PIAS] Coop/Rough Trade

Intensität, Baby! Das siebte Album der Instrumental-Rock-Spezialisten aus Texas oszilliert zwischen sphärischen Passagen und Drone-Power

Ein praktischer Hinweis an alle Besitzer einer Wohnküche: Sie sollten dieses Album nicht unbedingt abspielen, wenn gerade Spül- oder ­Waschmaschine laufen und sich mit ihren Arbeitsgeräuschen in jenem Raum vermengen, den Sie auch mit Ihren Boxen bespielen. Die ersten zwei Minuten von THE WILDER­NESS könnten sang- und klanglos unter dem Noise-Pegel verschwinden, so still beginnen die Texaner ihr siebtes Album.

Sanglos sowieso aus guter Tradition, aber der Title-Track, „Wilderness“, schiebt sich auch mit aller Ruhe nach vorn, mit sanft pluckernden Keyboards, zu denen erst später Gitarren und Schlagzeug kommen, ab Minute drei gewinnt der Song pastorale Schwere und Bodenhaftung. So viel Entwicklung darf sein bei Explosions In The Sky. Das gilt für die meisten Stücke auf diesem Album, sie lassen uns an feinen instrumentalen Verästelungen teilhaben, an raumgreifenden Keyboard­installationen, Ansätzen von Drone-Power und Gitar­renrauschen.

Die Bewegung in den Stücken findet nicht über Songstrukturen, sondern über die instrumentalen Klangintensitäten statt. Das reicht bis zu den kühl-maschinellen Math-Rock-Sequenzen in „Disintegration Anxiety“, die übrigens auch im Amalgam mit den Sounds handelsüblicher Haushaltsgeräte noch eine gute Figur abgeben.