Feeder – Comfort In Sound

Der krakelige Engel auf dem Cover sieht besorgt aus; die Jungs von Feeder mussten in diesem Jahr auch wirklich einiges einstecken. Dabei lief erstmal alles wie geschmiert: Das letztjährige Album ECHO PARK hatte Erfolg beschert, neue Songs zappelten bereits in den Startlöchern, da nahm sich Schlagzeuger Jon Lee das Leben. Ein Schock für die Band. Kein Wunder, dass das neue Werk COMFORT IN SOUND nun um ein Zentrum der Zerrissenheit kreist. Größtenteils verbreiten Grant Nicholas, Taka Hirose und Aushilfsdrummer Mark Richardson herbstliche Tristesse im feinsinnigen Britpop-Format. Feinsinnig, das heißt: kein Schmachten, kein Pomp, kein Kitsch. Stattdessen singt Grant Nicholas oft so, als riefe er aus weiter Ferne, wie jemand, der die Monotonie der eigenen Akkorde durchbrechen will. Abwechslung verschaffen sich Feeder dann auch in zweifacher Form. Einmal knallen das erdige „Helium“ und der metallene Gewaltakt „Godzilla“ in die klassisch-britische Wehmut hinein wie zwei Granaten. Auf der anderen Seite basteln Feeder an sensiblen Songmonumenten mit allem, was dazu gehört: betörender Chorgesang, Endlosschleifen, verhaltenes Pathos und schleppend-hypnotische Gitarren. So etwas wie Homogenität gibt es nicht auf dem neuen Album. Ihre Zerrissenheit pflegen die zwei restlichen Bandmitglieder aber auf äußerst ansprechende Weise.

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