Fest :: Open Season Peacefrog/Polydor/Universal

Diese Gelegenheit hier soll nicht ungenutzt bleiben, um zuzugeben: „Ich habe mich vertan“ (Helge Schneider) Hatte let it die, der zweiten Soloplatte der ganz wunderbaren kanadischen Sängerin und Liedautorin Leslie Feist, nur eine Wertung von 3,5 gegeben. Dabei ist diese Platte besser. Ein gutes Stück besser sogar. Tschuldigung, da hatte wohl ein falscher, vorschneller Eindruck oder eine dumme Laune die Autorenhand am Sternchenstreuer geführt. Bevor Leslie Feist sich mit ihrem dritten Album (das erste hieß übrigens Monarch, erschien 1999 aber nur in Kanada und ist fast nicht mehr zu bekommen) anschickt, auch dem Resl der Begriffsstutzigen unter den Poplauschern mit zarter Hand beizubringen, welches Talent in ihr steckt, ergänzt open season bereits Bekanntes und Bewährtes. Solche Compilations geraten immer sehr schnell in Rechtfertigungsnot: Wieso sollte ich für ein paar Neu- und Fremdinterpretationen den Preis eines kompletten Albums bezahlen? Nun, im guten Fall ist ein guter Teil der Versionen schlichtweg fein, neu und anders. Im noch besseren Fall ergibt sich aus ihrer Ansammlung und Aneinanderreihung ein neues Album. Bei open season ist das – fast schon ein Glücksfall wie versus von Kings Of Convenience zum Beispiel – tatsächlich so. Mentor, Kompositionspartner und Mit-Exil-Kanadier Gonzales spielt „One Evening“ als Solo-Piano-Stück imit ihm covert sie auch noch“.Lovertits“ von Peaches], Feist singt mit Jane Birkin „A Simple Story“ Ivon deren Duett-Album rendez-vous], trifft bei „Snow Lion“ auf Readymade FC, interpretiert „Inside & Out‘ von den Bee Gees gemeinsam mit Apostle Of Hüstle, und das ist fast noch betörender als auf let IT die. Der Rest – insgesamt befinden sich 15. „-dresses, re-makes, re-mixes“ auf open season – besteht aus Remixen unter anderem von k-os, Mocky, Postal Service und vor allem von VV – das sind Reanud Letang und Gonzales, die Produzenten von let it die. Alles in allem ist open season ein kurzweiliges, stimmungsvolles und leichtes Vergnügen für zwischendurch.

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