Fritz Kalkbrenner

Grand Départ

Suol/ADA/Warner

Der kleine Bruder wiederholt solide die Techno-Formel, die ihn zum ­großen Erfolg geführt hat.

Der Mann hat sein Erfolgsrezept gefunden. Fritz Kalkbrenner ist schon lange nicht mehr der kleine Bruder vom Paul, sondern hat den verwandten Produzentenkollegen, was den kommerziellen Erfolg angeht, längst überholt. Anlässlich von GRAND DÉPART bekommt man allerdings das Gefühl, der Berliner erstarrt auf seinem vierten Album in seiner eigenen Formel. Sobald er anhebt zu singen mit seiner brummbärigen, aber trotzdem wundervoll lakonischen Stimme, denkt man unweigerlich: „Sky and Sand“. Diesen großen Paul-Kalkbrenner-Hit, dem Fritz damals seinen Gesang lieh, bearbeitet der mittlerweile 35-Jährige beständig und nicht allzu variantenreich, aber stets sehr solide. Und wenn er nicht singt, dann liefert Kalkbrenner überzeugende, aber nicht eben revolutionäre Tanzbodenfüller wie „Center To Center“ ab, die so geschmeidig dahintuckern, dass man den spätsommerlichen Caipi in der Beachbar an der Spree geradezu schmecken kann. Ausnahmen wie die mit Weltmusik- und Experimental-Zierrat ausgestattete Chillout-Nummer „A Good Day“, bestätigen die Regel. Aber warum soll man auch das Rad neu erfinden, wenn das Rad noch so schön rund läuft. Stillstand auf hohem Niveau auszuhalten, das ist auch eine Leistung.