Granada

Granada

Karmarama/Sony

Ein paar Sommerhits und solche, die es zu sehr sein wollen, finden sich auf dem Debütalbum der österreichischen Indie-Pop-Band.

Granada. Der Name lässt auf die Herkunft der Musiker schließen – nicht Spanien, sondern Österreich. Dort sagt man: „Jetzt spielt’s Granada“, wenn man meint: „Es setzt gleich was“. Was es hier setzt, ist gefälligen Gitarrenpop. Der Grazer Frontmann Thomas Petritsch, der auch als One-Man-Band Effi unterwegs ist, hat dafür vom Englischen ins Wienerische gewechselt.

Ein Lied heißt „Ottakring“ wie der 16. Wiener Gemeindebezirk. „Eh ok“ ein anderes. Und wenn dann auch noch Billy Joels „Vienna“ als „Wien woat auf di“ gecovert wird, hat wirklich jeder gecheckt: Okay, ihr kommt aus Wien! Auch das Holiday-Feeling, das sich durch die Platte zieht, hätten Granada etwas herunterschrauben können. Im ersten Drittel finden sich einige durchaus charmante Lieder: „Lieber gern als hier“, „Pina Colada“, gekonnt bei Vampire Weekend entlehnt, ebenso wie das großartige „Palmen am Balkon“, dem die Zeile „I brauch kan Strand, denn i bin eh am Sand“ den nötigen Bruch verleiht.

Dann verirrt sich das Akkordeon Richtung Balkan („Lang is her“, „Ka Feia“), eine Reggae-Gitarre interpretiert Akons „Lonely“ neu („Eh ok“) und Petritsch ersucht uns, die Sonne zu spüren. Granada haben das Zeug zu einer richtig guten Pop-Band, aber sie sind ein bisschen zu sehr auf Kommerz gebürstet. Etwas weniger Kalkül, etwas unverkrampftere Leichtigkeit würden ihnen sehr gut tun.