HipHop: Der Kanadier macht auf seinem dritten Album kaum etwas anders, dafür fast alles noch besser. :: Mit seinem Debüt THANK ME LATER definierte Drake 2010 ein so neuartiges wie charakteristisches Klangbild und machte Gefühlsduseligkeit für eine ganze Generation Rapper gangbar. Mit TAKE CARE führte er die ihm eigene Kombination aus Emo und Ego ein Jahr später zur Vollendung. Wie soll’s also weitergehen? Eine 180-Grad-Wende? Mit dem Kopf durch die Wand? Drake ist locker geblieben und macht auf seinem dritten Album zwar kaum etwas anders, dafür fast alles noch besser. „Coming off the last record, I’m getting 20 millions of the record“, schließt er schon mit dem Opener „Tuscan Leather“ explizit an seine Vita an und umreißt mit zwei simplen Zeilen das thematische Spannungsfeld des Albums: der Ruhm und das Geld, ihre Verheißungen und finstere Nebenwirkungen. Drakeismen im Sekundentakt: zum Frühstück gibt’s Schampus, abends inbrünstige Abfuhren an falsche Freunde und geldgierige Schlampen. Vergleichsweise aggressiv fordert Drake Respekt für seine Leistung als Rapper ein. Auff.shortällig ist der Verzicht auf Superstar-Features: Einzig Jay-Z brilliert mit zwei magistralen Strophen auf dem De-Facto-Outro „Pound Cake/Paris Morton Music 2“. Stattdessen hat Drake mit Jhené Aiko und dem Briten Sampha zwei der interessantesten R’n’B-Künstler für Hooks verpflichtet und seinen Labelboss Birdman auf „The Language“ ein Intro murmeln lassen. Apropos „Outro“: Das von „Come Thru“ ist größer als jeder andere R’n’B-Song 2013. Alles bleibt anders und Drake bleibt Chef – zumindest bis zu Kanyes nächstem großen Pop-Moment.

Davide Bortot

THE FIELD

CUPID’S HEAD

Kompakt

Die Magie des Loops: The Field bleibt dem Mantra der Repetition treu – zwischen Kraut-Techno und Drone-Pop.