Die kranken Clowns wissen, was Pop ist. Sie nennen sich Violent und Shaggy 2 Dope, verbergen ihre weiße Haut hinter greller Schminke und präsentieren sich als apokalyptische Soziopathen, die über nichts als Gewalt rappen, wahlweise auch über Gewalt – und zur Abwechslung mal über Gewalt. Von der Bühne aus bespritzen sie ihr Publikum schon mal mit Limonade, was ihnen bereits gebrochene Finger, blaue Augen und ausgerissene Dreadlocks bescherte. Auf dem letzten Album, THE GREAT MILENKO, waren Geistesbrüder wie Alice Cooper oder Slash zu Gast, The Amazing Jeckel Brothers nun featured Snoop Dog, Ice T und Ol‘ Dirty Bastard. Wie der Soundtrack zu einem satanischen Splatter-Movie entrollt sich hier wieder das Böse in kloppenden Beats, beißenden Raps und reißerischen Riffs. Viel mehr als eine Inkarnation von Kiss ist diesmal allerdings nicht herausgekommen. Zu ziellos kaspern sie durchs Zonenrandgebiet zwischen HipHop und Gruselvariete, als daß die aggressive Darbietung wirklich fesseln könnte. Von keinerlei Ironie gebrochen – das muß der Hörer schon selbst leisten – schwankt The Amazing Jeckel Brothers zwischen großem Entertainment und lästigem Schwachsinn. Pop eben.