Jacco Gardner

Hypnophobia

Full Time Hobby/Rough Trade

Auch auf seinem zweiten Album pflegt der Holländer seine Vorliebe für die Epochen des Psychedelic Pop.

Einen Wurlitzer, so sagt die Plattenfirma, habe sich Jacco Gardner zuletzt gekauft, außerdem ein altes Steinway-Klavier. Des Weiteren hören wir auf dem zweiten Album des Holländers so schöne Instrumente wie das Cembalo, das Optigan und das Mellotron – und bis hier haben wir nur über die Tasten gesprochen! Denn wie schon auf CABINET OF CURIOSITIES (2013) geht der Multiinstrumentalist instrumental gesehen sehr in die Breite.

So entstehen Songs, die an vielerlei erinnern – einmal an den Psychedelic-Pop der späten 60er-Jahre in Kalifornien, etwa die Arbeiten von Gary Usher oder Terry Melcher, aber auch an das, was Norman Smith relativ zeitgleich in Großbritannien mit Pink Floyd oder den Pretty Things ausarbeitete. Interessant klingt das vor allem wegen seiner Querverbindung in moderne Zeiten. In „Before The Dawn“ klöppelt ein stringenter Beat, „Find Yourself“ würdigt jene Schnittstelle zwischen Folk und modernem Easy-Elektro, die um die Jahrtausendwende The Beta Band so schön auskleisterte. Über all dem liegt ein Märchenwald-Schleier, der gegen Ende, beim heiter tanzenden Instrumental „All Over“, zum Lüften in die milde Brise gehängt wird.