Zu Beginn ihrer mittlerweile 37jährigen Plattenkarriere artikulierte Joan Baezin ihren Betroffenheit vermittelnden Songs genau das Lebensgefühl der 6o’s, als politische Agitatorin vertonte sie das Aufbegehren der US-Jugend gegen das Establishment. In den Folgejahren verlor sie dann den Kontakt zur Erfahrungswelt der Zuhörerschaft. Seit ein paar Jahren hat die Sängerin aus Staten Island jedoch den Finger wieder am Puls der Zeit. So beweist sie mit dem reifen Alterswerk GONE FROM DANGER, daß sie wirklich weiß, was um sie herum geschieht. In zehn grundsoliden Folkrock-Titeln, beschreibt die Baez das Leben in den 9oern.“Fishing“zum Beispiel handelt vom Schicksal der illegalen Einwanderer, die in den USA derzeit nichts zu lachen haben. „MoneyFor Floods“erzählt von einer armen, unverheirateten Mutter, die durch das löchrige Sozialnetz in „God’s own country“fällt. „No Mermaid“ ist der Emanzipation der Frau gewidmet. „Crack In The Mirror“ klagt die schweigende Mehrheit an, die ohne Murren alles mitmacht. Und „Mercy Bound“ schließlich ergreift Partei für die Zukurzgekommenen. Auch mit ihren 56 Jahren ist Joan Baez noch eine engagierte Kämpferin für mehr Menschlichkeit und Gerechtigkeit.