Julia Fordham – Concrete Love

Fünf Jahre sind seit dem letzten Studioalbum von Julia Fordham ins Land gegangen. Inzwischen lebt die Engländerin in Kalifornien, musikalisch hat sich das Koordinatensystem der Sängerin und Songschreiberin dadurch nicht geändert. Für ihre gewohnt gepflegte, flauschige Mischung aus Pop, Jazz, Soul und etwas R’n’B engagierte sie abermals Larry Klein, Ex-Ehemann von Joni Mitchell, als Produzent – wie schon für ihr 1994er Album Falling Forward. Auch sonst ist die Gästeliste namhaft besetzt: So fungieren R’n’B-Diva India. Arie und Allroundtalent Joe Henry als Duettpartner, Billy Preston bedient routiniert Hammondorgel und E-Piano, und Dean Parks glänzt mit grazilen Gitarrenlicks. Die geschmeidige Vier-Oktavenstimme der Fordham beeindruckt vor allem in den tieferen Lagen, wo sie durchaus Phrasierungen in der Manier von Nina Simone oder Cassandra Wilson drauf hat. Überhaupt ist sie da am Besten, wo die Songs sich stärker in die Jazzkurve legen wie in der eleganten Late-Night-Ballade „Funny Guy“. Je poppiger es hingegen wird, desto belangloser wird es auch, wie im gefährlich nahe an die Muzakfalle geratenen Refrain in „Wake Up With You“. Bei den Arrangements wäre ein bisschen mehr Risikobereitschaft wünschenswert gewesen – und ein echter Schlagzeuger statt der auf Dauer doch sterilen Maschinenbeats. Wenn Sie schon mit Joe Henry singen, Frau Fordham, warum nehmen Sie den nicht mal als Produzent? Der weiß, wie man eine Stimme dezent und stilvoll zentriert – siehe Solomon Burke. www.juliafordham com