K-X-P

III (Part One)

Svart (Import) 27.03.2015

Meditativ-brachiale, faszinierende Annäherungsversuche an Techno via Krautrock.

Wiederholung als transzendentales Stilmittel, als Weg in einen trance­ähnlichen Zustand – das ist es, was Timo Kaukolampi seit der Gründung seiner Band K-X-P praktiziert und zu perfektionieren versucht. Ähnlich wie Klaus Dinger, Michael Gira und Mark E. Smith vor ihm forscht auch Kaukolampi nach dem perfekten Groove. Früher in Garage-Rock-Bands aktiv, machte Kaukolampi Anfang der Nullerjahre erst alleine elektronische Musik, bevor er sich 2006 mit einer Handvoll ergrauter Helsinki-Szeneveteranen zusammentat und K-X-P gründete. Deren erstes Album K-X-P (2010) war eine Sammlung von interessanten, aber nicht wirklich originellen Neo-Krautrock-Stücken, die der Wucht der hypnotischen Live-Shows nicht gerecht wurde.

Seitdem haben die vier Finnen gelernt, Sampler und Synthesizer passgerechter in das von zwei Schlagzeugern dominierte Klangbild einzubauen. Egal ob entrückend vor sich hin wabernd („Psychic Hibernation“) oder, wie im epischen Schlüsselstück „Obsolete And Beyond“, Disco als einen extrem tanzbaren Albtraum interpretierend, III (PART ONE) klingt wie aus einem Guss. Nachdem auf der kürzlich erschienenen „History Of Techno“-EP die Marschrichtung schon vorgegeben wurde, regiert hier nun endgültig der brachiale Beat – kein Platz mehr für Hooks (vom Sleeper-Hit „Space Precious Time“ mal abgesehen) oder die poppigen Songstrukturen des Vorgängers II (2013). Viel konsequenter kann man Techno und Krautrock nicht kombinieren, aber Kaukolampi und Kollegen werden es zweifellos weiter versuchen. Man darf sich drauf freuen.