Kill Bill Vol. 2 Soundtrack

Die Zitierwut, mit der Tarantino sein Epos „Kill Bill“ inszenierte, schlägt auch auf den Soundtrack durch. Auf Teil 2, der Musik zu Auflösung und Finale des blutigen Rachedramas, umso mehr. Manche große musikalische Geste gemahnt an rollendes Buschwerk und schicksalsträchtige Begegnungen in mit einem atemberaubenden Panorama ausgestatteter Ödnis – auch ganz ohne Film. Tarantino bedient sich gleich dreimal direkt beim Meister des Genres, Ennio Morricone ein fantasieloses, aber auch wirksames und letztlich huldigendes Vorgehen. Der argentinische Filmkomponist und Pianist Luis Bacalov (mit dem Beat-/Latin-Instrumental „Summertime Killer“) steuert ebenso Einschlägiges bei. Genauso verfehlen einmal mehr Johnny Cash „Satisfied Mind „), die (späte) Indiefolk-Entdeckung aus San Francisco Shivaree mit der mächtig lodernden Swing-Ballade „Goodnight Moon “ und die nächste Kuhjungen-Schwarte „Can’t Hardly Stand It“ von Charlie Feathers ihre assoziative Wirkung nicht. Darüber hinaus stehen diese Stücke für sich als schlichtweg großartige Songs. Das gilt auch für den herzzerreißenden, nach der Schule der 60er ausladend orchestrierten Schlager „Urami Bushi“ der japanischen Sängerin und Schauspielerin Meiko Kaji, die schon auf kill BiLL vol. 1 zu hören war. Dieses Rührstück steht neben dem Fiesta-Mexikana-Rocker „Malanguena Salerosa“ von Chingon für die exotische Seite eines gelungenen Soundtracks aus Tarantinos cooler Liederkiste.