Low

Ones And Sixes

Sub Pop/Cargo VÖ: 11. September 2015

Der sparsame Rock der Amerikaner bezirzt auch im 22. Bandjahr.

Alles wie immer? Oder immer alles wie? Alan Sparhawk und Mimi Parker bewegen sich im 22. Low-Jahr mit der Eleganz von eingetragenen Stilisten auf den sparsam verbauten Teilchen ihres Slowcore-Fundaments.

Die Musik von Low kannte noch nie ein Gestern oder Heute, mit dem Morgen wollte sie sich nicht beschäftigen. Sie sank dahin in den zeitlosen Melancholien eines eher lose am Indierock orientierten Ästhetizismus. Deshalb konnte außer dem leicht sakralen, von Katy-Perry-Produzent Matt Beckley betreuten 2011er Album C’MON auch kaum eine Songsammlung der Amerikaner enttäuschen.

Sparhawk und Parker schicken ihr elaboriertes Säuseln nun im Eröffnungstrack „Gentle“ über schwere Beats aus der Box, dazu singen die Keyboards die Hintergrundmelodien. Und schöne, stille Songs schreiben können sie nach wie vor, an diesen bestechenden Harmonien darfst du Low erkennen. An den Soundfarben dagegen wird seit Jahren ein wenig geschraubt, ohne dass das nun irgendwie nach Werkeln klingt (Keyboards und akustische Gitarren auf dem Vormarsch!).

Diesmal haben Sparhawk und Parker in den Studios von Justin Vernon aufgenommen, und weil auch Glenn Kotche von Wilco gerade dort arbeitete, hat man auf ein paar Songs gemeinsame Sache gemacht. Womit sich eine Bandfreundschaft verfestigt: Jeff Tweedy hat 2013 Lows THE INVISIBLE WAY produziert. Da passt was.