Hochverehrte LTJ Bukem, ich kenne Sie leider nicht persönlich, trotzdem möchte ich mich an dieser Stelle bei Ihnen einmal für Ihre allseits geschätzte CD-Reihe EARTH bedanken. Für viele geile Mellow-Beats. Für die vielen raumgreifenden Klanginstallationen. Seit EARTH VOLUME l kann ich auch meinen Freunden von der Eric Clapton-Fraktion Drum ’n‘ Bass vorspielen. Laufengegangen sind Sie jedenfalls nicht. Auch habe ich mich bei meiner sporadischen Tätigkeit als Kneipen-DJ sehr wohl aus dem Fundus Ihrer Auswahl-Stücke bedienen und EARTH-Tracks mühelos in ein Jazz-Set einbauen können. Nun aber das. Die zehn Beiträge auf dem dritten Sampler kommen ja kaum mehr aus den Startlöchern. Produziert Ihr Good Looking-Label nunmehr nur noch schicke Muzak für die Marmeladenpreissenkung im nächsten Supermarkt? Klar, die Soundschleifen von Tayla drehen sich elegant über ein paar coole Downbeats. Und die Bläsersätze bei Intense & Molly Duncan wissen auch, was der Jazz geschlagen hat. Aber haben Sie Drum ’n‘ Bass schon zu den Akten gelegt? Oder warum spielen Sie in Ihrem eigenen Track („Constellation“) R & B für Akademiker? Hörte ich andernorts eine elektronische Annäherung an Herrn Vollenweider? Oder ein zehnminütiges Keyboardgefrickel? Das ist jenseits von EDEKA. Mit freundlichen Grüßen, Ihr fsa.