Mando Diao

Give Me Fire

Universal VÖ: 13.2.2009

Die Zeiten, da sich Mando Diao an Garagenrock und 70s-Folk versuchten, sind passé. Mit Ende 20 wollen die fünf Schweden nicht länger in der Indie-Nische operieren, sondern Grenzen überschreiten, Spuren hinterlassen und ein breites Publikum erreichen. Ein ehrgeiziges Unterfangen, das Mando Diao mit GIVE ME FIRE locker und leicht umsetzen. Egal, in welche Richtung sie auch gehen und auf welche Vorbilder sie sich beziehen: Das Ergebnis hat Leidenschaft, Power und Seele, ist so eingängig und groovig, dass es echte Ohrwurm- und Tanz- flächenqualitäten besitzt, und klingt eigenständig genug, um nicht als Plagiat durchzugehen.Was nicht nur für den Überraschungshit „Dance With Somebody“ und seinen hypnotischen New-Wave-Beat gilt, sondern auch für die übrigen zwölf Stücke des Albums. Sei es das jazzige „High Heels“, der opulente Retro-Pop von „Gloria“, der Motown-Soul von „Mean Street“, das Ska/Dub/Punk-Gebräu von „Give Me Fire“ und der stilvolle 70s-Rock von „You Got Nothing On Me“ – das gesamte Werk ist so gekonnt, dass man sich ihm kaum entziehen kann. Was sich auch in den Texten fortsetzt. Darin schlüpft das Gespann Gustaf Noren/Björn Dixgard einmal mehr in die Rolle der rebellischen Underdogs, die sich gegen Moden und Trends verwehren und Freiheit, Liebe und Selbst- verwirklichung als höchstes Glück auf Erden preisen. Wobei sie mit „The Shining“ auch schon mal in die Gefilde von Burt Bacharach vorstoßen – nur, um dabei eine genauso gute Figur zu machen, wie beim The-Who-Rip-Off „Blue Lining“. Denn: Diese Burschen haben das richtige Maß an handwerklichem Können, persönlichem Idealismus und visionärem Denken. All das hat man seit SANDINASTA, dem ambitionierten Doppelalbum von The Clash, so nicht mehr gehört. Mehr noch: Es macht GIVE ME FIRE zu einem der wichtigsten Rock-Epen des Jahres. Mindestens.