Megadeth – The System Has Failed

In dem lübrigens empfehlenswerten Metallica-Dokumentarfilm „Some Kind Of Monster‘ taucht auch Megadeth-Chef Dave Mustaine auf, der beklagt, dass er selbst 20 Jahre nach seinem Rausschmiss bei den Metal-Titanen als Loser verlacht werde. Immerhin ein Loser, der mit seiner eigenen Band Megadeth weltweit 20 Millionen Platten verkauft hat. Die Drogenkrisen und mentalen Probleme Dave Mustaines haben die Band nicht stoppen können, doch als er im Jahr 2001 Lähmungserscheinungen in seiner rechten Hand spürte, musste er seine Band vorerst auf Eis legen. Nachdem die Krankheit auskuriert ist, nimmt Mustaine jetzt einen neuen Anlauf und schickte erstmal die alte Megadeth-Besetzung in die Wüste. Für das zehnte Studio-Album heuerte er ein paar Sessionmusiker sowie Ur-Megadeth-Gitarrist Chris Poland an, der die gewohnt schrägen Fusion-Soli beisteuert. Sämtliche zwölf Titel basieren auf melodiösen Liedern, die Mustaine auf der Akustik-Gitarre komponierte, und so schimmert immer wieder ihre melodiöse Grundstruktur durch. Darüber rattern Bassist Jimmie Sloas, Schlagzeuger Vinnie Colaiuta und Poland im typischen Megadeth-Stil, der wie gewohnt die Wände wackeln lässt. the System has failed wird von dem Wechselspiel zwischen harmonischen und nervenzerrenden Passagen definiert; die daraus resultierende Dynamik hat durchaus ihren Reiz. Zudem muss man Dave Mustaine attestieren, dass er sich als Sänger deutlich verbessert hat. Neben den bewährten zeigt deralte Hase auch ein paar neue Tricks, damit zählt THE SYSTEM has failed zu den interessanteren Platten des Metal-Herbsts.