Mitski

Puberty 2

Dead Oceans/Cargo

Worry, be happy! Die New Yorkerin und ihr in den Gegensätzen auflebender Indiepop und -rock.

„Happy“ steht am Anfang dieses Albums, und es macht sich sehr gut dort. Ein Elektrobeat-Rattern, das entfernt an einen Presslufthammer erinnert, eröffnet die neue Songsammlung der gebürtigen Japanerin Mitski Miyawaki, und inmitten von Noisefetzen beendet es dieses erste Stück auch. Was zwischen diesen „O-Tönen“ passiert, kommt einer dunklen Hymne auf die Schattenseiten des Glücks gleich, der Blick auf leere Teetassen und Cookiereste, Metaphern für das Liebesaus.

Glück tut immer auch weh, und das erzählen schon die schwer aufbrausenden Gitarren und später die schwarmartig den Song durchpflügenden Saxofone. Diese Songs sind nicht das, was sie im Titel versprechen: „Your Best American Girl“ spielt nur mit den Stereotypen, die Sängerin operiert am pathetischen Ende von Punk und verschwindet bald im Gitarrenknäuel. In all den Gegensätzen, die die Wahlnew­yorkerin aufbietet, entsteht ein sehr nahbares Stück Musik, das Pop und Rock mit ihren verstörenden Spiegelbildern versöhnt. Ja, und auch Mitski bedient sich im Indie-Reformhaus der 90er-Jahre.