Ms Dynamite – Judgement Days

So kann’s manchmal auch gehen: A Little Deeper, das Debül von 2002 der damals 21jährigen Niomi Delay, war ein hübscher Mix aus HipHop, Soul, Ragga und UK Garage, der halt leider kein Schwein interessiert hat. Nach zweijähriger (Baby-) Pause und einem Auftritt bei „Live8“ im Juli (allgemeiner Tenor im Bekanntenkreis: „Ms wer?“) kommt Ms Dynamite mit ihrem zweiten Album Judgement Days. Und einiges deutet darauf hin, daß sie jetzt alle (die Ms wer?-Frager und die HipHop-Spießer) zugreifen werden. Weil Ms Dynamite mit der Hilfe des Produzenten Chink Santana (Ja Rule, Ashanti) in L.A. fast alle (britischen) Eigenheiten des Debüts geglättet, amerikanisiert und Lil-Kimisiert hat. Es gibt freilich auch ein paar wenige Höhepunkte auf Judgement Days: das soulige „Put Your Gun Away“, das Reggae-infizierte „When I Fall In Love“, das akustische „Nobody Hears Our Crys“. Und die politischen Statements in den Texten. Die sind auf der Grenzlinie zwischen Kinder- und Mainstream-HipHop eher selten anzutreffen, hier aber ähnlich stark ausgeprägt wie auf dem Debüt. Nur bleibt da insgesamt ein Nachgeschmack: nicht unbedingt schlecht, aber fad. VÖ-.7.10.

www.msdynamite.co.uk