Da hat es sich der kleine Jim jetzt aber auf der Spielwiese gemütlich gemacht. Seit über zwölf Jahren ist Jim Putnam der Kopf der kalifornischen Slowcore-Helden Radar Bros., die trendresistent in schöner Regelmäßigkeit ihre meist wunderbaren Platten mit zeitlupenhafter Folkmusik veröffentlichen. Beim Soloprojekt Mt. Wilson Repeater handelt es sich um ein echtes Soloprojekt, weil Putnam hier alles-Komposition, Instrumente, Aufnahme-selber übernommen hat. Der Musik auf Mt. Wilson Repeater, bei der dezente Ambience dezent gespielte akustische Instrumente umfängt, ist eine entfernte Verwandtschaft zu den Radar Bros, zu attestieren. Die Unterschiede liegen im Detail. Bei den Radar Bros, ist die Ambience als Zugabe auf ohnehin gute (folkverwandte, entschleunigte) Songs zu verstehen. Mt. Wilson Repeater liefert in der Hauptsache „interessante“ Sounds, denen die skizzenhaften, nicht ganz so guten Songs als Transportmittel dienen. Wer kein Alleshabenmüsser ist, kann bei diesem Album gerne eine Runde aussetzen.