Pink Floyd :: Oh By The Way – The Mini Vinyl Studio Box Set

Konzept-Pop, Space-Rock: Hübsch gestaltete Gesamt-Retrospektive als Weihnachts- Überraschung.

Gerade feierten Pink Floyd den 40. Geburtstag ihres Debüts the piper at the gates of dawn 6 (siehe ME 10/07), da lassen sie mal eben noch eine hübsche Weihnachts-Überraschung folgen: oh, by the way-the mini vinyl Studio box set beinhaltet alle Floyd-Alben in der originalen, aber verkleinerten Vinyl-Verpackung. Dem noch von Ur-Mitglied Syd Barrett inszenierten Erstling folgt a saucer ful of secrets 5 bei dem Bassist Roger Waters vom zwangsausgeschiedenen Barrett das Ruder übernahm -eine Position, die er bis zur Trennung 1984 halten sollte. Mit „Set The Controls For The Heart of The Sun“ und dem Titelsong finden sich gleich zwei Weltraum-Epen in Überlänge. Noch eindeutiger Waters‘ Handschrift trägt der Soundtrack zum Kinofilm more 4 Pittoresk erfasst er mit „Cirrus Minor“, „The Nile Song“ oder „Cymbaline“ den Post-Hippie-Zeitgeist von 1969. Ummagumma 5 kombiniert indes Konzertmitschnitte vom Juni 1969 mit vier Einzelwerken sämtlicher Bandmitglieder. Wobei Schlagzeuger Nick Masons dreiteiliges „The Grand Vizier’s Garden Party“ und Keyboarder Rick Wrights „Sysyphus Parts 1-4“ den Sieg davontragen Richtig ambitioniert gerieren sich die nunmehr als Top-Festival-Act geltenden Londoner 1970 mit atom heart mother 4,5. Die groß orchestrierte „Atom Heart Mother“-Suite erzeugt zumindest streckenweise Gähnen. Ein wenig mehr in Richtung Songstruktur konzentriert sich hingegen der superbe Vierakter „If“, „Summer ’68“, „Fat Old Sun“ und „Alan’s Psychedelic Breakfast“. Konzeptartig geriet auch meddle 5 . Die eine ganze Albumseite einnehmende Kollektiv-Komposition „Echoes“ war 1971 das erste pastorale Meisterwerk des „Space Age“. Der pulsierende Opener „One Of These Days“ entwickelte sich nicht nur zum Diskothekenrenner, sondern nahm auch das Phänomen Techno-Trance um zwei Dekaden vorweg. Ein amüsantes Zwischenspiel liefert der Soundtrack obscured by clouds 4 für den Film „La Vallee“ mit dem beschwingten Singlehit „Free Four“. Doch gelingt der weltweite Durchbruch erst mit dem wesentlich kommerzieller ausgerichteten dark side of the moon 5 Zwei Jahre werkelten die Herren am zehnteiligen Songzyklus, der die Machenschaften von Wirtschaft, Industrie und Politik untersucht: In den US-Charts notierte das Werk 741 Wochen lang ununterbrochen in den Top 200 und ließ sich bis heute über 35 Millionen mal absetzen. Ein Werk der Superlative also, und kaum zu toppen. Dennoch erfreute sich das zwei Jahre später erschienene wish you were here 5 ähnlicher Beliebtheit. Zum einen wegen der triefigen Barrett-Hommage „Shine On You Crazy Diamond Part 1&2“, zum anderen wegen des kapriziösen Titelsongs. Als Selbstkopie wirkt hingegen animals 3,5 :, das sich mit ironischen (Menschen-)Porträts über „Pigs“, „Dogs“ und „Sheeps“ dennoch im gehobenen Standard bewegt. Der mittlerweile mit eiserner Hand regierende Waters setzt 1979 sein Konzept THE wall 3 als langatmiges Doppel-Album durch. Ebenfalls ein weltweiter Multimillionenseller. doch der autobiografischen Großtat mangelt es bis auf „Another Brick In The Wall“, „Comfortably Numb“ und „Run Like Hell“ an adäquatem Material. Pompös aufgeblasen gerät 1983 the final cut 2 das erste Werk ohne den von Waters gefeuerten Rick Wright, aber auch das letzte unter des Tyrannen Ägide. Nach Waters’Abgang laboriertdas Rumpf-Duo Gilmour/Mason mitsamt Wright und einigen Gastmusikern an MOMENTARY LAPS OF REASON 2.

Erst mit dem finalen th epivision bell sieben Jahre später können sie an ihre glorreiche Vergangenheit anschließen.