Pulled Apart By Horses

Blood

RCA/Sony Music

Grunge-infizierter Post-Hardcore ohne griffige Refrains: Pulled Apart By Horses ziehen die Zügel an, bleiben aber unberechenbar.

„Yeah! Fuck yeah, whatever!“ – so fing 2008 der Refrain von „Meat Balloon“, der Debütsingle von Pulled Apart By Horses, an. An ähnlich griffigen Hooks mangelt es auf BLOOD, dem dritten Album der Band aus Leeds: an ihrer Stelle finden sich austauschbare Midtempo-Phrasen, die nicht einlösen können, was die spannungsgeladenen, vor Energie berstenden Strophen versprechen.

Ein Beispiel: „Skull Noir“, das mit einem sumpfigen Sabbath-Groove beginnt, bevor in der Strophe ein Gang hochgeschaltet und in bester DFA1979-Manier gezappelt wird. Aber anstatt eines schlagkräftigen Refrains ertönen ein paar Takte nichtssagenden, schwerfälligen Radiorocks. Gleiches gilt für „Bag Of Snakes“, ein Song, der als giftiges Hardcore-Stück beginnt, und dann in einem kreuzlangweiligen „Whoah-oh, I don’t know“ mündet. Mit Mitgrölen ist also nicht viel.

Aber dafür gibt es dicke QOTSA-Riffs im 7/4-Takt („Hot Squash“), Pixies-Zitate und Anspielungen („Grim Deal“), und wenn Tom Hudson wie im Pre-Chorus von „Weird Weather“ den Schreihals gibt, entschädigt das zumindest teilweise für die darauffolgende Einfallslosigkeit. Bonuspunkte gibt es für die fette, aber auch schön schmutzige Produktion von Matt Peel (auch verantwortlich für das sehr gute Debütalbum einer anderen Band aus Leeds: Eagulls) und für aphoristische Textzeilen wie die, die „Medium Rare“ eröffnet: „Young and dumb and full of cum“. Wäre ein toller Refrain gewesen.