Rihanna

Talk That Talk

Def Jam/Universal

Offensiver R’n’B-Pop mit Dreck am Stecken

Sechs Alben hat Rihanna seit dem Jahr 2005 veröffentlicht, die letzten drei davon alle pünktlich zum Weihnachtsgeschäft. Da Robyn Rihanna Fenty parallel auch ein strammes Tourneeprogramm absolviert, stellt sich die Frage, wer heute the hardest working woman in show business ist, nicht mehr. Mit dem Nummer-1-Hit und Voll-Trance-Pop-Angriff „We Found Love“ aus der Feder von Calvin Harris hat Rihanna ihr Soll in diesem Jahr schon erfüllt. Deshalb kann sie sich austoben, was den Rest angeht. Phasenweise ist ihr ganz schön säuisch zumute. In „Cockiness (Love It)“ und „Birthday Cake“ tauchen Kerle als Sexsklaven auf und präsentiert sich die Sängerin forsch als Domina und Besitzerin eines Hinterteils, das bearbeitet werden will. Aber die 23-Jährige übertreibt nicht. Sie und ihre Zuarbeiter wissen, dass es ein Publikum gibt, dem an Sauberkeit gelegen ist. Wenn Rihanna „We All Want Love“ singt, ist sie wieder ganz brav. So weit der Talk. Und der Sound? Dubstep-Puristen werden sicher die Hände über den Kopf schlagen, wenn sie lesen, dass eine Pop-Diva sich ihrer Lieblingsmusik annimmt. Objektiv gesehen lässt sich das aber sehr gut ertragen. Dasselbe gilt für den Fernost-Flirt „Watch’n’Learn“. So etwas Brauchbares hat es bei den Kolleginnen Christina Aguilera, Beyoncé und Britney Spears zuletzt nicht gegeben. Key Tracks: „You Da One“, „Cockiness (Love It)“, „ Rock Me Out“