Roy Orbison :: The Soul Of Rock And Roll

Rockabilly, Rock’n’Roll, Country und Balladen, dramatische Orchesterarrangements und eine Viel-Oktaven-Stimme ergeben grandiosen Breitwand-Pop.

Die prägnanten Zeilen aus Bruce Springsteens „Thunder Road“ treffen einen heute noch mitten ins Herz:“Roy Orbison singing forthe lonely. hey. that’s me and I jant you only, don’t turn me honte again, I Just Can’t Face Myself Alone Again.“ Ein gefühlloser Klotz, wer solches nie durchgemacht hat. Wenn einen der Weltschmerz übermannt, gibt es nichts Schöneres, als in die nachtschwarzen Balladen, den zum Heulen schönen Belcanto-Schmelz, die Ein-Himmel-voller-Geigen-Arrangements des Roy Kelton Orbison, geboren am 23. April 1936 im texanischen Vernon, gestorben am 6. Dezember 1988 in Hendersonville, Tennessee, einzutauchen. Zu seinen Bewunderern zählten neben Springsteen Bob Dylan, Elvis Costello, George Harrison, Tom Petty und Tom Waits, Elvis Presley bezeichnete ihn gar als“größten Sänger der Welt“. Fraglos war der Crooner mit der dunklen Brille die Seele des Rock’n’Roll-eintreffendererTitelalsTHESOUL of rock and roll hätte sich für die 107 Songs auf vier CDs umfassende Werkschau dieses Säulenheiligen der populären Musik nicht finden lassen. Von den ersten Gehversuchen mit denTeen Kings(„Doby Dooby“,aufgenommen 1956 in Odessa, Texas) bis zur zwei Tage vorOrbisonsTod eingespielten Live-Aufnahmevon „It’s Over“ reicht das Spektrum dieser erlesenst aufgemachten, in Leinen verpackten Hochformatbox, deren vier Discs sein Lebenswerk streng chronologisch abbilden. Von hohem dokumentarischen Wert sind natürlich die Frühwerke des Mannes mit der Vier-Oktaven-Stimme, die er unter der Ägide von Sam Phillips in den Sun-Studios einspielte, darunter allerlei Demos, während die zweite und dritte CD neben B-Seiten und wichtigen Albumtracks all jene unsterblichen Tunes umfasst, die man „teenage symphonies togod“ nennen möchte, wäre der Begriff nicht schon vergeben: „Only The Lonely“, „Running Scared“, „Blue Bayou“, „Crying“, „Candyman“, „Oh Pretty Woman“ -Songs, die ihre Grandezza aus einem unnachahmlichen Amalgam aus Rockabüly, Country, Rock’n’Roll und balladeskem Beben beziehen und einem heute noch, Jahrzehnte später, Schauerdes Entzückens überden Rücken jagen. In den Soern reüssierte der vom Schicksal Gebeutelte – seine erste Frau starb 1966 bei einem Motorradunfall, zwei seiner drei Söhne kamen zwei Jahre später bei einem Feuer in seinem Haus in Nashville um-an der Seite von Dylan. Harrison, Petty und Jeff Lynne (ofELOfame) unter dem MonikerTraveling Wilburys sowie mit dem Live-Album Black and white nicht, dem Studiowerk mvsterycirl und einer Reihe von Filmsongs, die von Hipstern wie Brian Enound Rick Rubin produziert wurden. Posthum erschien der Longplayer kind of hearts. 21 Songs aus dieser Spätphase auf CD 4 runden diese eindrucksvolle Kompilation ab, die durch ein hochinformatives Booklet geadelt wird. Das Schlusswort gebührt Mr. Chuck Berry: „He hadsongs that I will rememberforeuer. He bad style.