Seven Davis jr.

Universes

Ninja Tune/Rough Trade

Debüt des House-Produzenten aus L. A., der seinem Sound mit einer Portion Funk eine besondere Note gibt.

Er ist keiner, dem über Nacht alles in den Schoß gefallen ist. Samuel Davis jr., wie er richtig heißt, hat in Blues-Clubs Piano gespielt, war Ghostwriter für verschiedene Underground-Rapper und hat sich bei einer Probe auch mal als Tänzer für Destiny’s Child versucht. Als Produzent ist er zum ersten Mal vor zwei Jahren mit der EP „One“ aufgefallen. Da deutete sich bereits an, dass er seine Rolle als House-Mann nicht im traditionellen Sinne interpretiert. Es hakte, zischte und ratterte mitunter sehr eigenwillig, man dachte sofort an Theo Parrish oder Moodymann. Dass sich Seven auch mit seinem Album als Freigeist präsentieren will, merkt man an den Tracks „Imagination“ und „Freedom“.

Er beginnt mit verschlafen-futuristischem Jazz-Hop und geht dann in eine Phase über, in der viel elektronisches Flirren und ein hektisch stolpernder Beat stecken. In „Sunday Morning“ wiederholt er die Frage „Did you never had a love like this before?“ so oft, dass sie nicht mehr aus dem Sinn geht. „Everybody Too Cool“ basiert auf dem nervösen und sehr nach vorne gemischten Schlagen auf eine Snare-Drum, in das sich ein Sound wie bei Prince erstaunlich geschmeidig eingliedert. In „Good Vibes“ hört man den Einfluss der französischen Schule von Cassius, an anderen Stellen entdeckt man die freakige Energie von Dâm-Funk. So ist das bei Seven Davis jr. „He’s got style, he’s got soul, he’s got personality“, sagt er an einer Stelle. Eine bessere Selbstbeschreibung hätte er nicht finden können.