Shout Out Louds

Optica

Vertigo Berlin/Universal 22.2.

Bunt, verspielt und trotzdem auf den Punkt: das vierte Album der schwedischen Indie-Popper.

Nein, den Vergleich mit Robert Smith wird Adam Olenius von den Shout Out Louds wohl nie wieder los werden – auch wenn er auf „Sugar“, dem Opener des neuen Albums OPTICA, in Kopfstimme croont, bleibt seine Stimmfarbe sehr ähnlich zu der des Cure-Sängers. Nicht der einzige Paradigmenwechsel – wo der Vorgänger WORK eine eher karge Platte war, ist Album Nummer vier der Shout Out Louds verspielt im besten Sinne. Im Hintergrund tönt’s „Oh oh“, vorne werden allerhand Tasteninstrumente gestapelt. Das Schlagzeug klöppelt, die Vocals werden gelayert, manchmal quietscht und fiepst es im Hintergrund der Songs, wenn Streicher benötigt werden, stehen die Streicher bei Fuß. So entsteht ein Groove, der neu im Universum der Shout Out Louds ist, und der seinen Höhepunkt in „Walking In Your Footsteps“ mit seiner Flöte und seinem Klavier findet. Ohnehin bleibt die Musik trotz der erwähnten Bestandteile stets eingängig, weil da diese Auf-den-Punkt-Botschaften sind, für die im Bedarfsfall Platz geschaffen wird: „When I walk down the line I walk down with you“, heißt es etwa in „Illusions“, „Take me to the fireworks, show me how the fire works“ im schwülen, nach einer Remix-EP schreienden „14th Of July“. Adam Olenius, darüber wird viel zu wenig geschrieben, kann texten, spannt Fäden zwischen Sehnsucht und Hoffnung und passt die daraus entstandenen Texturen ohne erkennbare Nähte in große Songs ein. Mehr kann man von Pop nicht erwarten.