Sparks – Sparks

Von internationaler Pop-Prominenz wie Mika, den Scissor Sisters und auch Robbie Williams schnöde kopiert, bleibt dem ewigen Geheimtipp Sparks nach 21 Alben in knapp 40 Jahren zumindest die Genugtuung, als origineller Vorreiter für gleich mehrere Genres in Frage zu kommen: Glam Rock, New Wave und Synthie Pop wären ohne das ungleiche Brüderpaar Ron und Russell Mael sicherlich ein Stückchen weniger bizarr geraten. Schon in der wenig beachteten Frühphase zeigten sich die in Los Angeles aufgewachsenen Maels als Trendsetter. Noch bevordie beiden begeisterten Brit-Pop-Fans sich 1973 ins Londoner Exil absetzten, um wenig später in Europa Karriere zu machen, spielten sie zwei Alben für das Label Bearsville ein, die New Wave um rund eine Dekade vorwegnahmen, Eigentümer Albert Grossman, ehemaliger Managervon Bob Dylan und Janis Joplin, zeigte sich begeistert, nachdem ihm Sagenhaftes über das damals noch Halfnelson benannte Quintett zu Ohren kam. Kontakt stellte AllroundgenieTodd Rundgren her, der, angetrieben von Frank Zappas GTO-Mitglied Miss Christine, einer glühenden Sparks-Verehrerin der ersten Stunde, die Weichen stellte. Rundgren holte die Garagen-Band aus Beverly Hills 1971 ins Studio, vermittelte beim Plattendeal und verpasste als ausführender Produzent gewöhnungsbedürfigen, aber dennoch hitverdächtigen Home-Demos wie „Wonder Girl“. „(NoMore) Mr. Nice Guys“ und „High C“ einen professionellen Klang. Dass für damalige Verhältnisse reichlich durchgeknallte Debüt Halfnelson 3 floppte auch beim zweiten Releaseein halbes Jahr später – nun unter dem Namen Sparks, ein Kompromiss zwischen Grossman und den Maels. die sich gegen den allzu ähnlich nach dem Kino-Komiker-Quartett Marx Brothers klingenden Namen „Sparks Brothers“ zur Wehr setzten. Doch der Grundstein für die Karriere wargelegt. Abermals schrägen Pop zwischen eigensinnigem Fortschritt und Hang zu Vaudeville, Variete‘, Broadway und George Gershwin offerierte der NachfolgerA woofer intweeter’s clothing 3 Zwarwares noch ein Stückchen Weg bis hin zur Computer-animierten Giorgio-Moroder-Produktion „No.1Song In Heaven“. Doch das europäische Durchbruchswerk Kimono in my house mi tder Single. This Town Ain’t Big Enough ForThe Both Of Us“ von 1974 lugte in skurrilen Oden wie „Girl From Germany“, „Nothing Is Sacred“ und „Batteries Not Included“ bereits um die Ecke.

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