Spoek Mathambo :: Father Creeper

Sub Pop/Cargo

Der Südafrikaner ist genau da, wo HipHop, Rock und Elektronik sich produktiv wehtun.

Die im vergangenen Jahr veröffentlichte Coverversion des Joy-Division-Klassikers „She’s Lost Control“ war Vorbote für das, was Spoek Mathambo musikalisch in Bewegung setzen kann. Als Dancetrack auf House-Beats mit runtergepitchem Gesang und darkwavigen Keyboards gewann „She’s Lost Control“ eine bassige Tiefe und seltsame neue Schwere; Hinweisschilder auf die jüngsten musikalischen Entwicklungen aus den Townships Südafrikas. Der in Johannesburg und Malmö lebende Elektro- und HipHop-Produzent hat nun ein ganzes Album voller Irritationen hingelegt. In seinen Tracks treffen Highspeed-Raps auf Digi-Beats und flüssige Gitarrenlinien auf elektronische Soundbrocken. Spoek Mathambo ist mit Father Creeper genau dort angekommen, wo HipHop, Rock und Elektronik sich produktiv wehtun, in den nervösen, von Chorgesängen zerschnittenen Cybertracks entsteht eine neue Townshipmusik, die sich nicht mehr auf die Strahlkraft der Traditionen verlässt. Eine Musik, die Zwischenbilanz zieht – gut zwei Jahrzehnte nach Ende der Apartheid, Sounds aus einer in sich zerrissenen Gesellschaft, die im Austausch mit der Welt aber auch ihre Stärken zu entdecken beginnt. Spoek Mathambo hat dafür die passenden Worte gefunden: „I feel like I can’t go home, but I feel like I want to go home“.

Key Tracks: „Kites“, „Graves“