Stereophonics

Keep Calm And Carry On

Auch mit ihrem siebten Album treten die Brit-Rocker bloß auf der ausgelatschten Stelle.

Vor vielen Jahren, kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs, entwarf die britische Regierung ein Poster, mit dem die Moral der Bevölkerung gestärkt werden sollte. „Keep calm and carry on“, stand darauf geschrieben. Heute gehört das Motto zum Allgemeingut; es ist sogar auf Souvenirartikeln lesen. Den Stereophonics gefällt der Slogan auch. Sie tun immer so, als müssten sie auf einen Großangriff der Kritiker vorbereitet sein und sich dagegen zur Wehr setzen. Dieses Mal muss man ihnen zugute halten, dass sie hier und da kleine Korrekturen am Sound vorgenommen haben. Durch „Beerbottle“ etwa hoppelt ein elektronischer Beat, was für diese traditionell ausgerichtete Band eine halbe Sensation ist. Aber dann entwickelt sich das Stück am Ende doch bloß zur blöden U2-Kopie. Genau da liegt das Problem: The Small Faces, Thin Lizzy, Oasis, Snow Patrol – die Stereophonics klauen an allen Ecken und Enden. Aber nie steckt in ihrer Musik auch nur ein Anflug von Eigenleben. Auch fast 20 Jahre nach Bandgründung. Das ist blamabel.