T Bone Burnett – Tooth of Crime

Jahrelang hielt sich Joseph Henry Burnett im musikalischen Hintergrund, jetzt allerdings liefert er bereits das zweite Album innerhalb von zwei Jahren ab. Es ist der finale Federstrich unter ein Projekt, mit dem sich der Sänger und Produzent schon lange Zeit abgeplagt hat. Bereits im Jahr 1996 lieferte Burnett auf persönlichen Wunsch des Regisseurs und Dramatikers Sam Shepard Musik für eine Aufführung von dessen Theaterstück „Tooth Of Crime“ ab, doch damit war T Bone Burnett nie richtig zufrieden. Im stillen Kämmerlein grübelte er, wie er es besser machen könnte. Nun also kommt nach zwölf Jahren das Ergebnis. Wieder einmal zeigt sich, dass Burnett auf dem Gebiet der innovativen Vertonung von amerikanischem Roots-Rockein wahrer Meister ist. Wenn er „The Slowdown“ im Stil eines jazzigen Blues mit Agentenfilmatmosphäre aufzieht, hat das schon Extra klasse.

Irgendetwas geht bei ihm immer gegen die Norm, auch wenn es sich nur um allerfeinste Details handelt. „Dope Island“ singen T Bone Burnett und seine Ex Sam Phillips wie eine Moritat, dazu spielt Marc Ribot eine Twang-Gitarre, die dem Soundtrack einer „Twin Peaks“-Folge entnommen zu sein scheint. „Swizzle Stick“ rangiert angesichts von treibenden Beats und Sprechgesang in HipHop-Nähe. Höhepunkt aber ist „Kill Zone“, ein Song, der zusammen mit Roy Orbison vor dessen Tod im Jahr 1988 geschrieben worden ist. Es ist ein melodisches Stück, das inmitten der vielen unheimlichen Spukhausmomente auf diesem Album wie ein gleißender Lichtstrahl aufsteigt und ein wahrhaft packendes Werk abrundet.

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