Tele

Jedes Tier

Die Berliner spielen selbst die schweren PopSOÜgS ganz leicht. Nennen wir das mal Tclepopmusique. Alles ist leicht auf dem neuen Album von Tele, die Streicher, die Gitarren, die Bläser. Selbst die schweren Lieder gehen ihnen locker von der Hand, es ist so ein Swingding zum Mitmachen, eine Köpfchendisco zum Mitwippen und leichtem Nicken. Ja ja, ist doch so, oder? Vielleicht schreibe ich dieses Album in diesem Moment gerade mal zum Konsensding hoch, aber es spricht einiges dafür, dass die neuen Songs der Berliner im Radio genauso gut ankommen wie im Jugendclub, bei Bloggern wie Joggern. Dabei gelingen Sänger Francesco Wilking Zeilen von unaufgeregter Größe, aber schöner Standfestigkeit: „Die Nacht ist jung, genau wie wir / Du bist so schon, ich nenn Straßen nach dir.“

Wirklich bezirzend sind aber die hin und her springenden Melodien, mit denen Tele ihre Songs gefüttert haben, die weit abseits des alltäglichen Indie-Gewimmers dann doch auch ein bisschen von der Melancholie erzählen, die Menschen umtreibt, die mit gefährlich weit geöffneten Augen durch die Welt gehen.