The Dandy Warhols

This Machine

Naïve/Indigo VÖ: 27.4.

Die anhaltende Emanzipation der psychedeli­schen Indie-Popper: Gut für sie, halb gut für uns.

Die Erkenntnis, dass es mit der Weltkarriere nichts mehr wird, hat die Band aus Portland, Oregon, zuletzt befreit. Ihre kreativitätsfördernde Kapitulation mündete in … Earth To The Dandy Warhols …, einem entspannten, selbstsicheren Album, dessen hohe Qualität die Band selbst überrascht haben dürfte. Vier Jahre später hat sich an der neuen Mir-doch-egal-Haltung nichts geändert. Ausgerechnet das schluffige, karg instrumentierte und absolut radiountaugliche „Well They’re Gone“ wird als Leadsingle ausgekoppelt – und auf der Bandhomepage verschenkt. Und aus dem fusseligen „Enjoy Yourself“ hätte man mit glatterer Produktion einen Clubhit in der Größe von „We Used To Be Friends“ machen können. Aber die Band will ja nicht. „I got what I want and I like what I got“, singt Courtney Taylor-Taylor in eben genanntem Song. Leider nimmt die an sich zu begrüßende neue Selbstbezogenheit an zu vielen Stellen Überhand. Etwa bei den zwei langatmigen Stücken „Don’t Shoot She Cried“ und „Slide“ am Ende der Platte und beim überflüssigen Sleaze-Cover der Country-Hymne „16 Tons“ von Merle Travis. Taylor-Taylors Faszination für dieses Genre ist hinlänglich bekannt und drückte sich in der Vergangenheit stets spannender mit Eigenmaterial aus. Das ist ja, als würde Marilyn Manson „You Spin Me Round (Like A Record)“ von Dead Or Alive covern. Lieber nichts verschreien. Key Tracks: „Enjoy Yourself“, „I Am Free“, „Alternative Power To The People“