The Jezabels

Synthia

Caroline/Universal

Indierock: Besser als die Vorgängerwerke, aber noch immer kann sich die Band nicht entscheiden, wohin die Reise gehen soll.

Ein gewisser Hang zum großen Drama ist der Musik des australischen Quartetts nicht abzusprechen. Zwei Jahre nach THE BRINK, ihrem zweiten Longplayer, starten die Jezabels einen erneuten Versuch, sich international Gehör zu verschaffen. Mit ihren breitwandigen, zwischen Rock und New Wave pendelnden Songs, die mitunter ein wenig an die lichteren Momente der Cocteau Twins erinnern, taten sie sich bisher auf internationalem Parket ziemlich schwer. Was fehlte, waren Songs, die sich nachhaltig in den Gehörgängen festsetzten.

Davon hat auch Synthia nicht allzu viele zu bieten. Im Überschwang der Gefühle und der oft ziellos umherwabernden Soundwände verliert die Band um Sängerin Hayley Mary und Keyboarderin Heather Shannon oft das Ziel aus den Augen. Es gibt Stücke auf dem Album, bei denen diese recht schnell durchschaubare Überwältigungstaktik besser funktioniert, wie zum Beispiel bei „A Message From My Mother’s Passed“ oder „My Love Is My Disease“.

Es gibt aber auch Nummern wie „Smile“ oder „Come Alive“, da versagt die berechenbare Mixtur. Die guten und die weniger guten Momente halten sich auf Synthia, für das die Band wieder Produzent Lachlan Mitchell verpflichtet hat, der bereits vor vier Jahren das Debütalbum Prisoner in Szene setzte, in etwa die Waage. Das musikalische Potenzial dieser Gruppe ist eigentlich ziemlich groß, es gelingt den Jezabels aber nicht, daraus Kapital zu schlagen. Zu vieles bleibt auf ihrer dritten Platte im aufgebauschten Schönklang stecken.