The King – Return To Splendor

Es war wirklich sehr lustig als Mitte 1998 ein dahergelaufener irischer Elvis-Imitator Nirvanas „Come As You Are“ knödelte. Ikonenschändung hin oder her, die Coverversion war eine Mordsgaudi. Logisch, dass ein lustiges Album her musste, auf dem sich der lustige King – Achtung! Lustiges Konzept! ausschließlich die Songs bereits verblichener Größen wie Jimi Hendrix, John Lennon oder BobMarley zur Brust nahm. Der Witz wurde – hohe Fips Asmussen-Schule – professionell ausgewalzt, getreu dem Prinzip, je flacher, umso mehr Leute klopfen sich die Schenkel wund. Ein halbes Jahr und zwei eilig anberaumte Deutschland-Tourneen später war der lustige King dann sowas wie ein Star. Und ist als Hoffungs- und Umsatzträger für seine Plattenfirma offenbar auch im neuen Jahrtausend so wichtig, dass die ihn gleich zum Frühjahrsschwerpunkt erklärt. Aus dem Desaster mit dem lustigen Guildo Hörn hat

man offenbar nicht gelernt, dass derart „kultige“ Kameraden oft eine äußerst kurze Halbwertszeit haben. So darf der lustige King auf RETURN TO SPLENDOR „LA.Woman“ verbraten, sich an „King Of The Road“ versuchen und sogar „Pretty Vacant“ von den Sex Pistols verunstalten. Im Hintergrund rattert unterdessen die Marketing-Maschine, die das Geld, das Labelkollegen des lustigen King wie Marcy Playground oder Chumbawamba viel besser brauchen könnten, pulverisiert. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass die Songs in den Coverversionen des lustigen King nicht wirklich besser werden, bekommt die Warnung der Plattenfirmen eine ganz neue Bedeutung:“Copy kills music!“. Scheint was dran zu sein.