The Mountain Goats

Beat The Champ

Merge/Cargo 10.04.2015

Der Songwriter der Mountain Goats zieht weite Kreise um den Lo-Fi-Pop: John Darnielle lädt in ein Wrestling-Theater der Illusionen.

John Darnielle liebt Monster. Man kann diese obsessive Beziehung vielen Songs entnehmen, die er in den letzten 25 Jahren auf über 20 Alben veröffentlicht hat, man kann sie aus Interviews destillieren, in denen er von seinen Film-Vorlieben berichtet.

Im Zentrum von Darnielles Roman „Wolf In White Van“ steht ein postapokalyptisches Adventure Game, das mit den Leidenschaften des erfinderischen Protagonisten gefüttert ist: Conan der Barbar, Science Fiction Fanzines, obskure Musik, Magie. Für BEAT THE CHAMP hat der Songwriter der Mountain Goats die Wrestling-Helden seiner Jugend und deren monströse Taten auf die Bühne von Liedern befördert, er spinnt daraus Geschichten, die von Wahrnehmung, von Flucht und Vision erzählen.

Musikalisch zieht Darnielle inzwischen locker geschwungene Kreise um das von ihm so eindrucksvoll bestellte Feld des literate lo-fi pop. Es gibt einen doowoppenden Party-Track, der das Saxophon zum Rhythmusinstrument macht („Foreign Object“), eine stille Kammermusik, aus der eine Art Filmdrama-Soundtrack wächst („Stabbed To Death Outside San Juan“) und eine Jingle-Jangle-Pop-Ode an den legendären Wrestler Chavo Guerrero. Darnielle hat seine Songs so eingerichtet, dass sie den literarischen Wendungen seiner Storys den passenden Raum geben.

BEAT THE CHAMP ist ein Ticket fürs Theater der Illusionen, der Sänger und Songwriter lädt zu einem mehrbödigen Spektakel, das selbst an Wrestling komplett desinteressierte Menschen genießen werden.