The Staggers – Teenage Trash Insanity

Auch in Osterreich gibt es Garagen. Und in manchen wird wild gerockt.

Die meisten Bands, die derzeit als Garagenrocker durchgehen, halt Sänger Wild Evel „fürganz normale Rockbands, die mehr mit AC/DC gemeinsam haben als mit den Sonics.“ Das ist wohl wahr: Hysterische Farfisa-Orgeln, Vox-„Phantom“-Gitarren und durchgetretene Fuzzboxen sind Museumsstücke-und nicht dazu da, möglichst fett zu klingen, sondern möglichst kaputt. Das istdie Wahl der Waffen für The Staggers, deren Sixties-GaragenpunkRudi Protrudivonden Fuzztonesdie Freudentränen ins Gesicht treiben müsste. Da sind welche, die eine Tradition fortsetzen, nach der Rock’n’Roll vor allem eines sein muss, um zu funktionieren: primitiv. The Staggers machen ihre Sache gut, und wenn sie jemals ein Video drehen sollten, dann bitte schwarzweiß im ehemaligen „Beat-Club“-Fernsehstudio von Radio Bremen. Im Hintergrund müssen dann diese Schilder hängen, auf denen steht, wer sonst noch auftritt. The Creation. The Marquis Of Kensington. TEENACE TRASH INSANITY klingt SO. Wie Rock’n’Roll eben klang, bevor irgendwelche klugen Leute damit anfingen, bedeutungsschwere Texte und Rock-Opern zu schreiben. Nur ein bisschen wilder. Der Pop-Diskurs beschränkte sich damals auf die Feststellung der Tatsache, dass ältere Menschen diese Musik hassen, junge Menschen mit dieser Musik viel Spaß haben. Darum ging es, und darum geht es heute bei den Staggers: viel Spaß, Und wer jetzt meint, Garagenpunk aus Österrreich sei irgendwie nicht authentisch, derdarf sich überTheSlaves wundern: eine alpenländische Punkband, die 1966 sogar eine völlig wahnsinnige Single aufnahm. Also: Das passt schon alles zusammen.

VO.13.4. >» www.thestaggers.at