Thee American Revolution :: Buddha Electrostorm

Indie-Legende Rob Schneider stürzt mit seinem Schwager in der Garagenrock-Kneipe ab.

Dieses Album lässt dieselbe innere Stimme ertönen, die man sonst nur zu fortgeschrittener Stunde aus der Kneipe kennt. Dort empfiehlt sie nach ein paar Drinks, auch mal ein Glas frisches Quellwasser zu sich zu nehmen. Nach ein paar der ungehobelten Rotzrock-Stücke auf Buddha Electrostorm rät sie zum Genuss von gewienertem Hochglanzpop. Aber meist schenkt man dieser Stimme zu spät Gehör und so meint man tatsächlich einen leichten Kater zu verspüren, nimmt man nach diesen 35 Minuten den Kopfhörer ab. Ein Album wie die Vertonung besoffener Sorglosigkeit. „Grit Magazin“ klingt wie „Smoke On The Water“? Drauf geschissen! Der „Shoeshine Blus“ wäre nichts ohne „Wild Thing“? Hast du damit ein Problem? Auch „Sleepwalker“ wäre nichts ohne „Wild Thing“? Alter, willst du mich anmachen?! Elf durch mehrere Verzerrer gequetschte Stücke vulgären Garagenrock, von erhebenden Psychedelic-Melodien vom Sturz auf den bier- und urindurchtränkten Barboden zurückgehalten. Ein Riesenspaß – zumal, wenn man sich vor Augen führt, dass diese Songs teilweise zur selben Zeit entstanden, als Mastermind Robert Schneider mit seiner Hauptband, der US-Powerpop-Institution The Apples In Stereo, von ELO und Olivia Newton-John beeinflusste Disco-Stücke für das 2010er-Album Travellers In Space And Time schrieb. Im Jahr davor erschien das zusammen mit Schneiders Schwager Craig Morris eingespielte Buddha Electrostorm bereits auf dem Minilabel Garden Gate Records – hat aber kein Schwein mitbekommen. Jetzt wird es vom UK-Label Fire Records weltweit wiederveröffentlicht. Auf ein Neues also! Neues Jahr, neues Glück, neue Saalrunde, neuer Brummschädel.

Story S. 27