Brainfeeder/Rough Trade

Electronica: Der Bassist begeistert auf seinem Solodebüt mit einem hyperkomplexen, jazzig-futuristischen Klangkosmos.

An der Seite von Flying Lotus sorgte Stephen Burner alias Thundercat auf dessen letztem Album Cosmogramma (2010) für die Erdung im Bassbereich. Auf seinem Solodebüt treibt der vielseitige Musiker – er festes Mitglied bei Suicidal Tendencies – die Fusion von Jazz und Elektronik weiter voran. Unter der Regie von Flying Lotus lotet Thundercat auf The Golden Age Of Apocalypse die Möglichkeiten aus, die sich aus der Symbiose von abstrakten elektronischen Klängen und klassischem Fusion-Jazz ergeben. Burner, der eigentlich gar nicht vorhatte, ein eigenes Album zu veröffentlichen, hat auf sanften Druck von Flying Lotus viel Arbeit in die Platte gesteckt und an den Details gefeilt. Die Spontaneität hat darunter nicht gelitten. Thundercat forscht mit Hingabe nach neuen Sounds und Harmonien und kommt dabei auch schon mal vom rechten Weg ab. Trotzdem ist es ungemein spannend und lohnend, ihm in Nummern wie „Boat Cruise“ dabei zuzuhören, wie er immer neue, bisher unbekannte Wege für sich entdeckt, die fast alle ans Ziel führen.

Key Tracks: „Daylight“, „It Really Doesn’t Matter To You“