Tom Jones – 24 Hours

Es war still um Thomas John Woodwart geworden. Obwohl er immer noch durch amerikanische Casinos tingelte und 2006 von der Queen zum Ritter geschlagen wurde: Die Veröffentlichung seines letzten Studioalbums liegt über sechs Jahre zurück. Es war längst nicht so erfolgreich wie reload, mit dem er 1999 ein triumphales Comeback gefeiert hatte. Um so verwunderlicher der neuerliche Anlauf mit 24 hours. Da betätigt sich der 68-jährige Showbiz-Veteran erstmals selbst als Songwriter, arbeitet mit 112 und dem englischen Duo Future Cut (Lily Allen, Dizzee Rascal, Estelle, Kate Nash) und schwelgt in einem wunderbar libidonösen Retro-Sound, der nach frühen 6oer-Jahren. nach sexueller Befreiung, Dandytum, funky Klamotten und geballter Lebenslust klingt. Das beginnt schon mit dem kraftvollen Opener „l’m Alive“ und setzt sich im Großteil der 13 Stücke fort. Old-School-Pop mit Klasse und Stil, knackigen Beats, druckvollem Big-Band-Sound, Live-Feeling und einem gut geölten Crooner, der über das Wunder der Liebe.die Magie der Musik und die Irrungen und Wirrungen des Lebens singt. Ganzgroßes Kino. Und so authentisch und gekonnt, als käme es direkt aus Swinging London. Wobei Jones natürlich immer dann am besten ist, wenn er aus sich herausgeht, wenn erden liebestollen „Sugar Daddy“ bzw. strauchelnden Boxer („The Hitter“ von Bruce Springsteen) gibt oder in „Feels Like Music“ zu ein paar erstklassigen Jazz-Samples groovt. Da macht er jeden anderen nass. Nur wenn es in „We Got Love“, „The Road“ und „Seasons“ auf die Balladen-Schiene geht, dann mutiert der Tiger zum Streichel-Kätzchen und tendenziell schmierigen Vegas-Barden. Aber das sind zum Glück nur kleine Ausrutscher, die den Gesamteindruck kaum trüben können.

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