Tom Liwa und die Blauen Flecken – Komm Jupiter

Psychofolk, Spukpop und Yogablues. Gütige Elefanten, weiße Raben und Britney. Wenn ein Künstler in Deutschland nicht so recht einzuordnen ist, ja dann muss in Ermangelung weiterer Referenzfreaks immerzu Helge Schneider herhalten. Und auf geht’s:

Tom Liwa klingt auf seinem neuen Soloalbum teilweise wie Helge Schneider. Am deutlichsten im Kirmeskleinod „Klicker der Fuchs“, in dem allerlei Getier vor der Anmut eines, wenn nicht sogar des Fuchses brunftig und zünftig den Hut zieht. Ein thematischer Rahmen wie dieser ermöglicht dann prachtvolle Zeilen wie „Selbst die kanadische Wildgans sagt: You’ve got the looks'“. Allerdings taucht der Witz des Flowerpornoes-Vordenkers auch mal in Kalauerniederungen ab. Gottlob trägt das Stück mit dem etwas abgestandenen Gag „Ich bin ein Maler und sie ’ne Dichterin. Auch wenn alle Leute glauben, dass ich der Dichtere von uns beiden bin“ aber den rettenden Titel „Henriette Gugel-Öhers, geborene Gugel“. Der 46-Jährige hat sich längst von irdischen Zwängen befreit, leitet meditative Seminare auf hessischen Anhöhen. Solche Musik macht man nicht, hat man die hysterisch um sich schreiende Krise der Musikindustrie vor Augen. Würde sonst aber auch niemand machen. Wie schön. Und das Booklet riecht gut.

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