Tom Tom Club – Tom Tom Club Deluxe Edition

Dance, Ethno, Elektronik, Rap ein Klassiker der frühen 80er. Nach vier Alben schien 1981 das Konzept der Talking Heads zumindest vorerst ausgereizt. Zumal Frontmann David Byrne mit Brian Eno sich einen weiteren Ausflug in exotische Experimentiergefilde zwischen Ethno und Sampling gönnte: MY LIFE IN THE BUSH OF GHOSTS. Was der exzentrische Byrne kann, können wir auch, dachten sich Keyboarder Jerry Harrison, vor allem aber die Rhythmustruppe, das Ehepaar Tina Weymouth und Chris Frantz. Während Ex-Modern-Lovers-Mitglied Harrison sich zuerst mit Byrne im Ballett-Soundtrack „The Catherine Wheel“, hernach im Alleingang betätigte, gründeten Weymouth/Frantz den Tom Tom Club. Eingespielt in den Compass Point Studios auf den Bahamas, bewegt sich das um Tina Weymouths zwei Schwestern Lani und Laura, Gitarrist Adrian Belew sowie diverse Gäste erweiterte Duo stilistisch im Umfeld der beiden Talking-Heads-Alben FEAR OF MUSIC und REMAIN IN LIGHT. Afrikanisch inspirierte Polyrhythmik, rustikale Stammesgesänge, aber auch die damals als letzter Schrei empfundenen Zutaten Elektronik, Sampling und Rap veredeln einen Klassiker der frühen 80er, dessen Songs in den vergangenen drei Dekaden oft gecovert und gesampelt wurden. Besonders die nach „Wordy Rappinghood“ zweite Single „Genius Of Love“ fand häufig Verwendung bei Kollegen wie Manah Carey, The Black Eyed Peas und Grandmaster Flash. Beide Maxis funktionierten zuerst im New Yorker Club-Underground, bevor sich der kommerzielle Erfolg abzeichnete. Die Erfolgsbilanz des Tom Tom Clubs bleibt dennoch weit hinter der der Talking Heads zurück, die ja ohnehin erst mit dem 1983er SPEAKINC IN TONGl’ES weltweit Beachtung fanden. In jenem Jahr erschien auch der weniger beachtete, stilistisch ähnliche, aber schon ein wenig vom pompösen Produktionsstil der 80er gezeichnete Zweitling CLOSE TO THE liONE, der hier als Bonusdisk seine CD-Premiere feiert.