Travis – The Invisible Band :: Nur gut: Das dritte Album von Travis

Das Normale zum Glam erheben? Quiet is the new loud? Beides ein alter Hut für Travis. Und in wunderbarer Perfektion zelebriert auf THE MAN WHO, dem Album mit den schätzungsweise zehn Singles. Und nun also The Invisible Band, das schwierige dritte Album, die Platte nach dem Millionenseiler. Zweifellos eine mordsmäßig komplizierte Aufgabe, der Travis sich da stellen mussten, aber auch eine notwendige. „Songwriting ist wie eine Sucht für mich, es ist Inspiration, Technik und jede Menge harte Arbeit“, sagt Fran Healy. Letztere merkt man dem Tonträger nun wahrlich nicht an. Die Veränderungen auf The Invisible Band sind marginal und ganz, ganz vorsichtig: In „Sing“ gibt ein Banjo dezent-beschwingt den Beat vor, in „The Humpty Dumpty Love Song“ wird orchestrales Schwelgen angedeutet; der Rest der Platte hat noch mehr die Ruhe weg als THE MAN WHO. „Dear Diary“ suhlt sich in kontemplativer Gelassenheit. Und die Texte? Sind so schonungslos eskapistisch wie eh und je. Weniger wohlmeinende Menschen könnten The Invisible Band als Frauenversteher- und Mädchenmusik abtun. Solche mit einem großen Pop-Gen dagegen lassen sich froh gelaunt nieder und lauschen ergriffen. Weil sie eines wissen: Travis, das ist Melancholie mit Marzipan. Smart schmelzend, soft und oft einfach nichts anderes als sehr, sehr schön.