Van der Graaf Generator – Trisector

Das zweite Album der alten Art-Rock-Helden nach ihrer Wiedervereinigung.

In den vergangenen drei Jahrzehnten hat (fast) (jedes ehemalige Mitglied von Van der Graaf Generator auf den nicht wenigen Soloplatten von Bandchef Peter Hammill mitgewirkt. Manchmal alle gleichzeitig. Trotzdem waren das keine VdGG-Platten, obwohl manche technisch einer „Reunion“ gleichkamen, die aber erst 2005 mit present geschah. Da war sie wieder da, die Dynamik, die entsteht, wenn sich alle Beteiligten bewusst sind, eine Bandplatte zu machen. Mittlerweile ist David Jackson wieder ausgestiegen. Was schade ist, weil sein Saxofon- und Flötensound ein wesentliches Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmal dieser Band gewesen ist. Auf der anderen Seite steht die Triobesetzung- Peter Hammill (voc.g, p), Hugh Banton(org), Guy Evans (dr)- für eine andere Art dieser künstlerischen Rockmusik. TRISECTOR, das zehnte Studioalbum, ist mehr Van der Graaf Generator als der von Respekt und Berührungsängsten gekennzeichnete Vorgänger present. Hugh Bantons rollende Orgel ist so präsent wie auf keinem anderen Album der Band. Und gleich der zweite Track, „Interference Patterns“, ist ein Précis aller Einzigartigkeiten dieser Band: eine ruhelos um ein Orgelriff kreisende Komposition mit abenteuerlichen Sprüngen, Hammills Scatgesang und einem Text, aus dessen Wörtern andere Bands 30 Songs machen würden. Dann die jazzige Leichtigkeit, in der die Paranoia von „Only A Whisper“ verpackt wird. Aber es hat hier auch musikalische Redundanz-„Lifetime“ und „All That Before“ etwa, die nicht mehr darstellen als die Fassade für ein inhaltliches Nichts. Zum Schluss noch einmal das Aufbäumen der alten Helden: das zwölfminütige „Over The Hill“ und das finale „(We Are) Not Here“ -jetzt schon zwei Klassiker.

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