Yi Yi :: Familienepos

Drei Stunden, zahlreiche Figuren und mehrere Generationen umspannt das Drama des Taiwanesen Edward Yang über die Träume, Zweifel und Trauer einer Familie in Taipeh – und es ist ein erfüllendes und forderndes Filmerlebnis, wie man es nur selten hat. Endlose Handlungsstränge über immer wieder neue Familienmitglieder und Bekannte verwebt Yang so kunstvoll und unprätentiös miteinander, dass man angesichts der einzelnen Schicksale, aber auch des nie aus den Augen geratenden größeren Bildes immer wieder den Tränen nahe ist. Was sich da an Details, genauen Betrachtungen und klugen Gedanken ansammelt, würde ausreichen, um ein Hollywood-Studio ein Jahr lang mit Filmstoff zu versorgen. Und wenn man das Kino verlässt, glaubt man, als Mensch gewachsen zu sein. Besser geht’s nicht.

Japan/Taiwan 2000, Regie: Edward Yang, mit Wu Nien-jen, Elaine Jin, Kelly Lee

www.pegasosfilm.de/56.htm